Navigation
 

Wilhelm Adolf Becker (1796 – 30.09.1846)

Wilhelm Adolf Becker reiht sich in die große Zahl von Alumni ein, die sich nach ihrer Zeit an der Landesschule Pforta den Altertumswissenschaften gewidmet haben. Dabei gehört er als Klassischer Archäologe zu den frühen Vertretern eines Faches, das zu der Zeit noch im Entstehen begriffen war. Geboren 1796 in Dresden, kam er im Jahr 1812 an die Landesschule Pforta und nahm nach seinem Abschluss dort 1816 in Leipzig ein Studium der Theologie und Philologie auf. Zu seinen Lehrern zählen Gottfried Hermann, Christian Daniel Becker und Friedrich August Wilhelm Spohn.

Nach seiner Zeit als Conrektor in Zerbst ab 1822 wurde er 1828 Professor an der Landesschule St. Afra in Meißen. Schließlich wurde er 1836 zunächst zum außerordentlichen, ab 1842 dann zum ordentlichen Professor an der Universität Leipzig berufen. Bekannt geworden ist er durch seine Arbeiten zu Plautus sowie zum Privatleben von Römern und Griechen. Als sein Hauptwerk gilt jedoch das „Handbuch der römischen Alterthümer“, das wegen Beckers frühem Tod von Theodor Mommsen und Joachim Marquardt vollendet werden musste.

Darüber hinaus erwarb er sich besondere Verdienste beim Aufbau des Antikenmuseums der Universität Leipzig, das er ab 1836 bzw. 1840 systematisch zu einem wichtigen Lehrinstrument formte. Bereits von Anfang an wurden die erworbenen Stücke öffentlich ausgestellt, zunächst im Konviktsaal des Mittelpaulinums, später im Fridericianum von Adolf Geutebrück, und konnten damit über ein akademisches Publikum auch die Bürgerschaft Leipzigs erreichen. Einige der in dieser Zeit angeschafften griechischen Vasen und Gipsabgüsse, wie die berühmte sandalenlösende Nike vom Athena Nike-Tempel in Athen, befinden sich noch heute im Besitz des Antikenmuseums der Universität Leipzig.



zurück zur Übersicht